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Die Modeerkrankung Autismus

Autismus ist DIE neue Krankheit, wenn es darum geht, das Verhalten von Schülern erklären oder gar entschuldigen zu wollen.

Eine kleine Definition: Autismus ist eine neurologische Besonderheit, bei der es zu Problemen in der sozialen Kommunikation und Interaktion kommen kann. Häufig haben Betroffene eine andere Wahrnehmungsverarbeitung, wir alle kennen Sheldon von The Big Bang Theory, der den stereotypischen Autisten verkörpert. 

Autismus wird diagnostiziert, wenn Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Miteinander auftreten, Wahrnehmungen augenscheinlich anders verarbeitet werden als "normal", spezielle Interessen vorkommen und Probleme sehr speziell gelöst werden, der Zwang nach Routinen vorhanden sind und zwanghaft Bewegungen wiederholt werden müssen.

Trifft gefühlt auf 90% eurer Schüler zu? Genau da liegt meiner Meinung nach das Problem.

Es gibt verschiedene Formen von Autismus, frühkindlicher Autismus, atypischer Autismus und das Asperger Syndrom, je nachdem welche Form diagnostiziert wird, können Symptome auftreten. Zudem gibt es eine Art Grauzone, die autistischen Züge, bei denen von allem ein bisschen, aber nichts so richtig auftritt. Also quasi wie bei einem schüchternen Kind. Bei der Schüchternheit haben Menschen Scheu, mit anderen Menschen zu interagieren. Ich finde es schwierig, mir vorzustellen, dass ein Psychologe bei einer Siebenjährigen zwischen Schüchternheit und Autismus entscheiden und diagnostizieren kann.

In der Schule werden die meisten Verdachte auf Autismus geäußert. Das geschieht aufgrund von Auffälligkeiten im Sprachgebrauch und dem schwierigen Umgang mit Gleichaltrigen. Wenn ich mir aber überlege, wie viele Kinder vor Handys, Konsolen und der Glotze geparkt werden, kaum noch ein Buch in der Hand halten oder sich mit Gleichaltrigen treffen, wundern mich diese Auffälligkeiten so gar nicht.

Eine neue Studie hat sogar herausgefunden, dass es Autismus gar nicht gibt, es vielmehr eine Vielzahl von neurologischen Problemen sind, die weitervererbt wurden, sodass eine Kombination von mehreren Problemen die Ursache zur (Falsch-)Diagnose sind.

 

Das Problem ist, dass Eltern sich nahezu um die Kompetenzen und Entwicklungen ihrer Kinder battlen, am besten muss das Kind schon mit einem Jahr lesen und schreiben können, reden können, den ersten Chinesischaufbaukurs absolviert haben und schon zum Juniormanager befördert worden sein. Panik ist hier das Stichwort. Panik, dass man nicht mithalten kann, dass etwas abnormal ist oder im schlimmsten Fall sogar die Freude darüber, Aufmerksamkeit über die Diagnose des Kindes zu bekommen.

 

Und die Vorteile sind natürlich immens. Neben kostspieligen Schulbegleitungen, gibt es eine Reihe an Schulmitteln, die übernommen werden, Extrageld für die Betreuung und vieles mehr.

 

Da Autismus als eine schwere geistige Behinderung eingestuft wird, haben die Betroffenen große Probleme in ihrer Zukunft. Sie können beispielsweise nicht ohne weiteres ein Bankkonto eröffnen, nicht jeden Beruf ergreifen, nicht jede Schulausbildung absolvieren usw.

 

Zu Fehldiagnosen kommt es in 3 von 10 Fällen. Es gibt zwar spezialisierte Zentren, die aber auf Deutschland verteilt viel zu wenig vorkommen. Ein Kinderarzt kann einen Verdacht äußern und schon geht die Maschinerie los...

 

Wie ADHS wird ohne nachzudenken und die Krankheit genau erforscht zu haben, munter drauf los diagnostiziert, die Kinder haben kaum eine Chance sich dagegen zu wehren.

Als Elternteil sollte ich mich fragen, wie ich mein Kind erziehe bzw. erzogen habe, hat es Hobbys, genug Kontakt mit Gleichaltrigen, liest es Bücher und bewegt sich jeden Tag an der frischen Luft? Fördere und fordere ich mein Kind richtig und was kann ich tun, wenn ich es selber nicht kann, an wen kann ich mich wenden.

 

Natürlich gibt es Autisten, aber eben nicht so viele, wie man uns weismachen will. Statt für alles eine Diagnose finden zu wollen, um eigene Fehler auszubügeln, sollte man sich selbst kritisieren und hinterfragen und endlich wieder den Blick dafür bekommen, wann es gerechtfertigt ist, einen Arzt aufzusuchen und wann es "nur" eine Verzögerung oder Abweichung von der engmaschigen Norm ist.